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Einheitsfest in Ummerstadt – ein Wochenende, das verbindet

Bei strahlendem Herbstwetter feierten rund 10.000 Besucherinnen und Besucher in der zweitkleinsten Stadt Deutschlands ein unvergessliches Einheitsfest voller Begegnungen, Gemeinschaft und Freude.

Nach knapp sechs Monaten Vorbereitung und bei bestem Herbstwetter konnte das Einheitsfest in der zweitkleinsten Stadt Deutschlands, bei uns in Ummerstadt, starten. Veranstalter war der Landkreis Hildburghausen mit Landrat Sven Gregor an der Spitze. Wir als Bürgerstiftung Ummerstadt hatten die Ehre, Gastgeber dieses besonderen Ereignisses zu sein und übernahmen mit großer Freude die Organisation vor Ort – von der Koordination bis hin zur umfassenden Versorgung unserer zahlreichen Gäste.

Am Freitag, den 3. Oktober, begann das Fest um 10 Uhr mit einem besonderen Gottesdienst am Ummerstädter Kreuz – unmittelbar an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Sieben Geistliche aus verschiedenen Regionen gestalteten gemeinsam diesen bewegenden Moment. Rund 450 Besucherinnen und Besucher hörten den Predigten von Regionalbischof Tobias Schüfer aus Erfurt und Regionalbischöfin Berthild Sachs aus Bayreuth zu. Gastgeber des Gottesdienstes war unser Ummerstädter Pfarrer Nikolaus Flämig. Im Anschluss ging es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer per Shuttlebus weiter in die Innenstadt und zum Festzelt.

Parallel dazu machten sich rund 250 Wanderer aus dem benachbarten Heldburg auf den Weg nach Ummerstadt – mit dem Ziel, pünktlich zur Mittagszeit am Festplatz anzukommen. Auch die eigens eingerichteten kostenlosen Shuttlebusse aus Coburg, Rodach und Hildburghausen waren stark frequentiert, teilweise so sehr, dass Haltestellen nicht mehr angefahren werden konnten, weil alle Plätze bereits belegt waren. Umso schneller füllten sich bei strahlendem Sonnenschein die Straßen und Plätze unserer Stadt mit Besucherinnen und Besuchern aus Thüringen und Bayern – eine wunderbare Atmosphäre, geprägt von Begegnungen, Gesprächen und gemeinsamen Erinnerungen.

Besonders rund um die kulinarischen Angebote war der Andrang enorm. Alle Essensstände waren durchgehend sehr gut besucht. Klöße mit Braten waren bald ausverkauft, Bratwürste wurden laufend nachgeliefert, und wir organisierten aufgrund der großen Nachfrage im Umkreis von 30 Kilometern sämtliche verfügbaren Semmeln und Brotvorräte, um unsere Gäste gut zu versorgen. Eine besondere Herausforderung – gerade an einem Feiertag, an dem eigentlich alles geschlossen ist. Umso mehr haben wir uns über die Unterstützung lokaler Geschäfte in Bayern und Thüringen gefreut, die eigens für uns öffneten, um fehlenden Senf und andere Leckereien bereitzustellen. Es war beeindruckend zu sehen, wie groß der Zusammenhalt in unserer Region ist, wenn alle an einem Strang ziehen.

Ich hatte eine Einladung zum Oktoberfest. Aber ich hab gesagt, ich geh dorthin, wo die Deutsche Einheit gefeiert wird - das ist zehnmal wichtiger.

Das Programm im Festzelt bot einen gelungenen Mix aus Musik, Ansprachen und einer eindrucksvollen Rede unseres Ehrengasts Dr. Günther Beckstein. Er blickte zurück auf die Zeit der Wende, erzählte sehr persönlich aus seinem Erleben und richtete klare, versöhnliche Worte an alle Anwesenden – mit dem Wunsch, dass das Zusammenwachsen von Ost und West auch weiterhin gelingt. Für ihn war das Fest in Ummerstadt ein sichtbares Zeichen dafür. Er zeigte sich sichtlich wohl in unserer kleinen Stadt und fand lobende Worte – nicht zuletzt für unser Ummerstädter Festbier.

Auch dieses fand viele Abnehmer – am Ende des Wochenendes waren sämtliche Festbier-Fässer leer. Genauso beliebt waren Sekt, Wein und Aperol, die unsere Gäste aus Nah und Fern in vollen Zügen genossen. Während sich die Erwachsenen bei Gesprächen, Musik und kühlen Getränken vergnügten, kamen auch die kleinen Besucher voll auf ihre Kosten. Im Kinderbereich gab es eine Kletterwand, ein Karussell, eine Mini-Eisenbahn, Fahrgeräte und sogar eine Röllchenrutsche – die Begeisterung war groß. Besonders beliebt war das kostenlose Popcorn am Stand der Bürgerstiftung: Mehr als 800 Tüten wurden dort befüllt und genüsslich vernascht.

Ein weiteres Highlight des Wochenendes war der „Grenzenlose Markt“ auf dem Viehmarkt von Ummerstadt. Zwischen den historischen Fachwerkhäusern boten regionale Händler ihre Produkte an, die Landkreise präsentierten sich auf dem Marktplatz, das Heimatmuseum öffnete seine Töpferausstellung, und der Oldtimer-Club aus Hildburghausen verwandelte die Marktstraße mit historischen Fahrzeugen – vom Wartburg bis zum Wohnmobil – in ein lebendiges Freilichtmuseum. Die Rückmeldungen der Aussteller waren durchweg positiv: freundliche Gäste, viel Betrieb und rundum gute Stimmung.

Am Abend wurde weitergefeiert – im Festzelt wurde die Bar eröffnet und die Tanzfläche schnell gefüllt.

Auch der zweite Tag des Festes verlief trotz Regens in bester Laune. Einige Programmpunkte wurden kurzfristig umgeplant, Vorräte nachgefüllt, und im Zelt sorgten Blasmusik und gutes Essen dafür, dass die Stimmung ungebrochen blieb. Den Abschluss bildete eine stimmungsvolle DJ-Party mit Hits aus den 80er- und 90er-Jahren.

Insgesamt zählten wir über das gesamte Wochenende hinweg rund 10.000 Besucherinnen und Besucher – eine beeindruckende Zahl für eine Stadt mit gerade einmal 460 Einwohnern.
Besonders erfreulich war, dass das Einheitsfest ausgesprochen friedlich verlief – ohne Zwischenfälle oder nennenswerte Vorkommnisse. Unser herzlicher Dank gilt daher auch den Einsatzkräften von Feuerwehr, DRK und Security für ihren ruhigen, verlässlichen und professionellen Dienst.

Was am Ende bleibt, ist große Dankbarkeit. Dieses Fest hat gezeigt, welche Kraft in einem kleinen Ort wie Ummerstadt steckt – besonders dann, wenn alle zusammenarbeiten. Ob alt oder jung, jeder hat seinen Teil beigetragen. Ob am Grill, am Zapfhahn, beim Kuchenschneiden, als Fahrer, beim Aufräumen oder einfach als helfende Hand im Hintergrund – jeder Einsatz war wertvoll und hat das Fest zu dem gemacht, was es war: ein voller Erfolg.

Unser besonderer Dank gilt dem Landkreis Hildburghausen und Landrat Sven Gregor für die vertrauensvolle Zusammenarbeit im Vorfeld. Ebenso danken wir allen Helferinnen und Helfern aus Thüringen und Bayern, die Hand in Hand mit großem Engagement und Herzblut zum Gelingen des Festes beigetragen haben. Dieses Miteinander über alle Grenzen hinweg war ein echtes Symbol für die Einheit, die wir gefeiert haben.

Und weil so viel Einsatz nicht unbeachtet bleiben soll, freuen wir uns schon jetzt auf unsere geplante Helferfeier im kommenden Sommer – bei der wir all die schönen Erinnerungen noch einmal gemeinsam feiern wollen.

Noch ein paar Eindrücke vom Auf- und Abbau

Ein herzliches Dankeschön gilt auch Tomas Knödel für die vielen wunderbaren Bilder, die diesen besonderen Tag festgehalten und für uns alle lebendig bewahrt haben.