TSV 1868 Ummerstadt - Fußball

Die Gründungszeit: Der Turnverein Ummerstadt wurde am 03. Oktober 1869 gegründet und Bestand aus 45 Mitgliedern.  Als Gründer des deutschen Turnwesens gilt Friedrich-Ludwig Jahn (1778-1852). Nach 1843 wurde das Turnen Pflichtfach in allen Schulen, vor allem das erste deutsche Turnerfest in Coburg brachte einen Aufschwung. Dies hatte bestimmt auch Einfluss auf die Gründung des „Turnverein Ummerstadt“. Um 1900 war das Turnen nur unter schwierigsten Bedingungen möglich da schlichtweg Sportstätten fehlten. Aller Wahrscheinlichkeit nach war das Turnen in Ummerstadt auch in den Wintermonaten möglich. Hierfür wurde der Rathaussaal bestimmt. Für Übungen im Freien wurde der Turnerplatz an der Coburger Straße genutzt.

Fußball

Die Blütezeit des Ummerstädter Fußballs wurde von der herausragenden Arbeit von Wolfgang Fischer ausgelöst. Er übernahm den Trainerposten im Jahre 1996. Unter Ihm gelang der Aufstieg von der 1. Kreisklasse bis in die Bezirksliga in der Saison 1998/99. Dies gilt bislang als größter der Erfolg der Vereinsgeschichte. Unter der Euphorie dieser erfolgreichen Mannschaft entstand unter anderem ein Magazin -rund um den Fußball in Ummerstadt- „KICK OFF“.  Unter der Redaktion von Frank Bruse wurde das Heft am Ende der ersten Bezirksliga-Saison herausgegeben. Für die Spielberichte war Rainer Baldauf viele Jahre verantwortlich. Er fand zu jedem Spiel ob Sieg, Niederlage oder Unentschieden, die richtigen Worte. Seine positive und faire Berichterstattung unterstützte die gute Außendarstellung der Mannschaft und gab Motivation für den nächsten Spieltag. Ein Stadionsprecher (u.a. Dieter Schunke), sowie Cheerleader unter der Leitung von Simone Lürtzing gehörten 10 Jahre lang zu jedem Heimspiel des TSV dazu. Wolfgang Fischer übergab seine Mannschaft nach der Saison 2000/01 und machte den Schritt in die Landesklasse nach Hildburghausen. Zum Trainerstab der ersten Mannschaft zählten: -Volker Stöcklein, Alfred Weber, Jochen Voit,Uwe Lautensack, Ullrich Dellert (Dietersdorf) und Rudi Otte (Hellingen)-

In dieser Begeisterungswelle konnte man sogar ein „Dritte“ zum Spielbetrieb anmelden. Selbst die Zweite schaffte den Aufstieg in die Kreisliga, durfte jedoch nach 3 harten Spielzeiten zwischen 2007 und 2010 wieder in der Kreisklasse um Punkte kämpfen. Nach einer langen Ära in der „Bezirskliga“ (Regionalklasse, Kreisoberliga), mit vielen Höhen und wenigen Tiefen, musste man schließlich 2013/14, leistungsgerecht den Abstieg in die Kreisliga hinnehmen. Die „Dritte“ musste nach der Saison 2012/13 aus Spielermangel abgemeldet werden. Aktuell spielt die „Zweite“ in der untersten Klasse, außerhalb der Wertung mit nur 9 Feldspielern. Der TSV muss sich bemühen dass nicht noch eine Mannschaft aus dem Spielbetrieb genommen wird. Dies ist unter dem Gesichtspunkt der zunehmenden Alterung der Mannschaften schwierig. Auf die zukünftig spielfähige Jugend wird große Hoffnung gelegt.

Der TSV – Die 20-iger und 30-iger Jahre

Nach dem 1. Weltkrieg bildeten sich neben dem Turnen weitere Sportabteilungen –  Fußball und Handball. Da keine festen Sportstätten für die Ballsportarten zur Verfügung standen wurden die umliegenden Wiesen genutzt. Spielfeld und Tore mussten jedes Mal neu aufgebaut werden. Daraufhin wurde 1924 eine Fläche für den Bau eines Sportplatzes beantragt. Nach viel Eigenleistung und finanzieller Unterstützung durch das Hofbrauhaus Coburg konnte der „Waldsportplatz“ am 2.Juni 1929 eingeweiht werden. Im weiteren Verlauf der 30er Jahre machten sich die damals Herrschenden den Sport immer mehr zu nutze. Mit Beginn des 2. Weltkrieges wurden viele Ummerstädter zum Wehrdienst eingezogen.

Die Zeit von 1945 bis 1989

Ende der 40er Jahre begann man mit dem Wiederaufbau der Sportbewegung in Ummerstadt. Unter der Leitung von Robert Süße und Erich Götz begann man wieder regelmäßig zu turnen. Aktive Turner zu dieser Zeit: Otto Franz, Karl Vetter, Erich Hörnlein, Woldemar Eberlein, Gerhard Weis, Werner Schubert, Gerhard Berghold, Karlo Gehring, Ludwig Ros. Altersbedingt hörte die Turnriege Anfang der 60er Jahre auf zu existieren. Nach dem 2. Weltkrieg wurde in Ummerstadt kein Handball, sondern wieder Fußball gespielt. Die Abteilung Fußball ist bis heute die zahlenmäßig stärkste und einzige, die am Wettkampfbetrieb teilnimmt. Sektionsleiter bis 1989: August Rehlein, Adolf Paar, August Göhring, Horst Krams, Otto Berghold, Hans Bätz, Hans Chilian, Walter Gutjahr, Lothar Otto, Heinz Büttner, Reiner Baldauf, Klaus Voit. Edmund Rösch als Schiedsrichter. Ein großer sportlicher Aufschwung in der Schule Ummerstadt war durch die Tätigkeit des Lehrers Horst Krams zu verzeichnen. Er weckte bei vielen Schülern das Interesse für regelmäßige körperliche Ertüchtigung. Mit seinen Schülermannschaften nahm er an unzähligen Wettkämpfen in Kreis und Bezirk mit hohem Erfolg teil. 1973 wurde die Schule in Ummerstadt geschlossen, somit verlagerte sich die Nachwuchsarbeit nach Heldburg. So kam der Zeitpunkt für eine weitere Sportart in Ummerstadt, das Ringen.

Ringen in den 70er Jahren

Auf Grund der Initiative von Dieter Freiberger und der Bedeutung als Schwerpunktsportart im Bezirk Suhl wurde eine Schülermannschaft aufgestellt. Gerungen wurde im Pferdestall der ehemaligen Grenzkompanie. Auf Grund der sehr guten Leistungen wurden einige aktive zur Delegierung auf die Kinder- und Jugendsportschule vorgeschlagen. Durch den Mangel an Übungsleitern, materieller und finanzieller Unterstützung wurde die Sportart „Ringen“ nach 1989 im Landkreis HBN eingestellt.

Sportplatzbau am Hirtentor ab 1971

Anfang der 60er durfte der “Waldsportplatz“ nicht mehr genutzt werden, er befand sich zu nah an der “Staatsgrenze“. Die Gemeinde beschloss den Bau einer neuen Anlage “Am Hirtentor“. Regie führte die “BSG Traktor Ummerstadt“ (Vereinsname bis zur Umbenennung in TSV). Da die Bauarbeiten jedoch nicht vorangingen entschied der Bürgermeister Hilmar Frick 1973 die Leitung zu übernehmen. Es entstand ein Fußballfeld mit Drainage, eine Laufbahn, eine Sprunganlage und ein Volleyballfeld. Zusätzlich wurde ein Umkleidehäuschen mit Dusche, WC und Aufenthaltsraum errichtet – außergewöhnlich für diese Zeit. Die Kosten beliefen sich auf 300 000 Mark. So konnte die Einweihung 1976 mit musikalischer Unterstützung des Ummerstädter Fanfarenzugs (Leitung Emmanuel Scheffel „Nelli“) erfolgen. Sogar eine Damenfußballmannschaft wuchs aus der Begeisterung für diesen Sport hervor.

Der TSV ab 1990

Mit der Wiedervereinigung wurde auch eine Neugründung des Vereins erforderlich. Vorstandswahl am 06.12.1991: 1.Vorstand Klaus Voit; 2.Vorstand Horst Krams Hauptkassierer Gerhard Franz Nach Ausarbeitung einer Satzung, mehreren Briefen und persönlichen Gesprächen konnte am 04.02.1993 der TSV als “eingetragener Verein“ gelten. Ab 1995 leitete Wilfried Christ die Geschicke des TSV. Unter anderem für sein herausragendes Engagement zur Erweiterung des Sportlerheims sind wir bis heute dankbar. Seine Nachfolge übernahm 2005 Mike Mausolf, er Übergab das Amt nach zehn Jahren an den Aktuell amtierenden 1. Vorsitzenden Sebastian Eberlein.